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Leitartikel N° 358

Liebe Mitglieder des AMIL, liebe Abonnenten, liebe Leser,


Wir befinden uns mitten im Sommer und Sie halten eine neue Ausgabe unseres Bulletins in Händen. Ich freue mich zu sehen, dass Scharen von Pilgern und viele kranke Menschen zur Grotte Massabielle zurückkehren. Während der zerstörerische Wahnsinn von Krieg und Gewalt in der Welt immer schlimmer wird, lädt uns hier die Mutter Jesu, die Unbefleckte Empfängnis ein – so habe ich den Eindruck – „in Prozessionen hierher zu kommen“! Ich erkenne das an der wachsenden Zahl von Vertretern des Pflegepersonals, die an unserem Gebetstreffen am Dienstag und Samstag teilnehmen, das von Pater Giuseppe Serighelli CP geleitet wird. Ich stelle auch eine wachsende Nachfrage nach einer Mitgliedschaft im AMIL fest. Und in diesen Monaten, in denen ich mich auf der ganzen Welt für den Malteserorden engagiere, zeigt sich dies für mich an den sehr starken Emotionen, die die Menschen empfinden, denen ich begegne und die wissen, dass ich im Dienst der Botschaft von Lourdes stehe. Bei den höchsten Institutionen der verschiedenen Nationen und unter den Menschen in Italien, Spanien, Thailand und im asiatisch-pazifischen Raum, in Polen, Palästina, Israel, Ungarn, Frankreich, Deutschland, der Ukraine, England, den Niederlanden, der Schweiz, Kamerun und bei den Internationalen Organisationen in Genf wird mir bewusst: Wenn ich mich vorstelle, werde ich als der „Arzt der Grotte“ begrüßt, betrachtet und angehört. Zum Ruhm der Unbefleckten Empfängnis!



Dem Forum der katholischen sozialmedizinischen Vereinigungen Italiens, dessen Vorsitzender unser Kollege Aldo Bova ist, möchte ich für das Ende Juni gemeinsam mit dem AMIL veranstalteten interessanten Seminar danken. Anlässlich des 30. Jahrestages der Einführung des Welttages der Kranken reflektierten wir über „Gesundheit fördern und Frieden schaffen“. Teilnehmer waren unser Bischof Jean-Marc Micas sowie zahlreiche anwesende oder per Video zugeschaltete Angehörige des Gesundheitswesens.


In diesem Bulletin veröffentlichen wir die Beiträge einiger unserer Mitglieder aus verschiedenen Ländern.


Als junger Krankenträger vor nunmehr 50 Jahren fiel mir immer wieder die große Anzahl von Pfadfindern in Lourdes auf, von denen viele ein weißes Halstuch um den Hals trugen. Unser Kollege Fernando Rodriguez Mier – aus Spanien – legt uns einen interessanten Text über die Geschichte der Pfadfinder und der Pfadfinderinnen in Lourdes vor.


Unsere Kollegin, Dr. Brigitte Engel – aus der Schweiz – teilt uns sehr großzügig eine ganz persönliche Geschichte mit, die sie als „ihr Wunder“ betrachtet. Eine Geschichte wie so viele andere, denen ich begegnet bin, eine Geschichte über ihre medizinische Karriere, eine Geschichte, die die Gewissheit so vieler von uns unterstreicht, dass die Mutter Jesu uns in unserem Leid stets erhört.


Ebenso persönlich ist der Beitrag unseres Kollegen Dr. Daniel Battafarano – aus den USA – der berichtet, wie er nach dem Tod seiner Mutter, die Unsere Liebe Frau von Lourdes zutiefst verehrte, 66 Jahre später selbst auf den Spuren seiner Mutter und seiner Schwester nach Lourdes gepilgert ist.


Unserer Kollegin Dr. Ursula Sottong – aus Deutschland – verdanken wir bereits früher veröffentlichte Beiträge zum Thema Demenz und kognitive Störungen (In Würde mit der Demenz leben. Eine Herausforderung für unsere Gesellschaft und für Lourdes - Bull Assoc Med Int Lourdes, August 2016; 89 (335):64-67). Im Mai dieses Jahres wurde sie eingeladen, die Ergebnisse ihrer Erfahrungen vor Ort bei der Konferenz zum 10-jährigen Bestehen des QUEEN SILVIA NURSING AWARD (QSNA) in Stockholm vorzustellen. Der Queen Silvia Nursing Award, der unter der Schirmherrschaft Ihrer Majestat Königin Silvia von Schweden steht, ist ein internationaler Wettbewerb für das Pflegepersonal und die Krankenpflegeschüler, bei dem die klügsten Köpfe und ihre kreativsten Ideen zur Verbesserung des Krankenpflegeberufs gefragt sind. Der QSNA wurde von Swedish Care International (SCI) und dem Forum Ideella föreningen für die Altenpflege ins Leben gerufen. Ziel dieses Preises ist es, neue Ideen und Innovationen von Pflegekräften vorzustellen, deren ausdrückliche Aufgabe es ist, die Qualität der Pflege von älteren Menschen und solchen mit Demenz zu verbessern. Jedes Jahr können Krankenschwestern/Krankenpfleger und Krankenpflegeschüler ihre Vorschläge zur Verbesserung der Pflege von älteren Menschen und solchen Menschen einreichen, die an Demenz leiden. Der erste Gewinner des QSNA-Preises wurde am 23. Dezember 2013 bekannt gegeben. Der QSNA ist derzeit in sieben Ländern verfügbar: Schweden, Finnland, Polen, Deutschland, Litauen, Brasilien und den USA (University of Washington School of Nursing). Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums fand am 10. Mai 2023 eine Konferenz mit dem Titel „The Power of Nursing: The Interaction of Dementia Practice and Research“ (Die Macht der Krankenpflege: Das Zusammenspiel von Praxis und Forschung auf dem Gebiet der Demenz) mit vier Sitzungen (Forschung, Arbeitskräfte, Kapazitätsaufbau, Die kommenden zehn Jahre) statt. Wir veröffentlichen hier die Rede von Dr. Sottong.


Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie haben wir auch in Lourdes gelernt, Videokommunikation intensiv zu nutzen. Am 11. Februar 2023, dem Gedenktag der Seligen Jungfrau Maria von Lourdes, hielten wir in der Wallfahrtsstätte über ZOOM eine AMIL-Versammlung ab, an der Hunderte von Menschen von weit her teilnahmen. Zu den Rednern gehörten unser Bischof Monsignore Jean-Marc Micas und der Rektor des Heiligtums, Pater Michel Daubanes, sowie unsere Kollegen Dr. Muriel Favre (Rosenkranzwallfahrt), Dr. Claude Barbillon (Nationalwallfahrt), Dr. Alain Baty (Vereinigung der Vorsitzenden der französischsprachigen Hospitalités), Dr. Gianpaolo De Filippo (Hospitalité Notre-Dame des Armées), Dr. Dan Field (Wallfahrt des Malteser-Ordens Western Association, USA), Dr. Ursula Sottong (Hospitalité Notre Dame de Lourdes), Dr. Hamilton Grantham (British Lourdes Medical Association), Prof. Antonio de Montalvo Correa (Wallfahrt Madrid), Dr. Anna Maria Biancucci (UNITALSI), Sébastien Maysounave (Direktor der Wallfahrtsstätte), die Apothekerin Marie-Josée Augé Caumon und ich.


Unser Kollege und Priester Dr. Michael Fragoso aus den USA schrieb uns eine liebevolle Nachricht, in der er sich für dieses schöne Treffen bedankte.


Unser Kollege Dan Field – auch aus den USA – teilte aufgrund seiner großen Erfahrung als Wallfahrtsarzt dem Bulletin einen Vorschlag mit, den ich sehr interessant finde und zu dem ich Ihre Kommentare erwarte.


Zum Abschluss finden Sie die traditionellen Anzeigen.


Während nun die Pilger in großer Zahl nach Lourdes zurückkehren, bitte ich jeden von Ihnen zu beten und Frieden zu schaffen, wie es Papst Franziskus nachdrücklich fordert. Am 24. Mai hatte ich die Ehre, im Namen des Souveränen Malteserordens vor der Jahresversammlung der Weltgesundheitsorganisation in Genf zu sprechen. Ich sagte unter anderem:


„Was sehe ich außerhalb dieser ehrenwerten Generalversammlung? Ich sehe, dass die Mächtigen, die Regierungen und die sehr Reichen Krieg führen! Und dass die Armen gezwungen sind zu sterben, entführt zu werden, zu fliehen und zu Flüchtlingen zu werden, Opfer von Menschenhandel zu werden, oft aufgrund des Verlusts ihrer legalen Identität, krank zu werden und krank zu bleiben! Und wir, Herr Generaldirektor, waren als Vertreter fast der gesamten Welt nicht einmal in der Lage, aus der Covid-19-Pandemie zu lernen, wie wir in Zukunft unsere Regierungen per Vertrag dazu zwingen können, bei einer nächsten, höchstwahrscheinlichen Pandemie eine allgemeine und kostenlose Impfung zu gewährleisten! In den 80er Jahren, als ich als junger Arzt an der Harvard School of Public Health meinen Master in Epidemiologie machte, lernte ich, dass die Armen immer noch unterversorgt sind. Hat sich das in 40 Jahren geändert? Liebe Kollegen und Gesundheitsminister, erheben Sie Ihre Stimme in Ihren Ländern und zeigen Sie ihnen, wie viel „Gesundheit“ mit einem einzigen Gewehr, einem einzigen Panzer, einer einzigen Bombe, einem einzigen Kampfflugzeug oder der Verminung eines großen Weizenfeldes gekauft werden kann, die Menschenleben und Amputationen kosten. Krieg ist die Krankheit Nummer eins. Und sie ist genauso vermeidbar wie jede andere Krankheit. Das Heilmittel heißt FRIEDEN!”

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